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17.12.2020

Neues Kundenportal der WIBank: Interview mit Thomas Görge

Gemeinsam mit fünf weiteren Förderbanken arbeitet die WIBank an einem neuen Kundenportal. Thomas Görge, Abteilungsleiter IT und Organisation, gibt im Interview einen Einblick in das Projekt, die Zusammenarbeit und aktuelle Herausforderungen.

Herr Görge, wie wird das Projekt in der WIBank umgesetzt?
Die WIBank ist in der Umsetzung mit zwei weiteren Instituten im Lead. Bei der inhaltlichen Konzeption sind selbstverständlich Vertreter aller sechs Institute beteiligt, so stellen wir eine vollständige Umsetzung der Anforderungen sicher. Wir haben uns für ein stufenweises Vorgehen entschieden, um im ersten Schritt die dringlichen Anforderungen der beteiligten Landesförderinstitute umzusetzen. Schritt für Schritt wird dann der Leistungsumfang der Portallösung erweitert. Dieser iterative MVP-Ansatz (Minimal Viable Product) führt dazu, dass unsere Kunden schon frühzeitig von den Projektergebnissen profitieren. So können zeitkritische Themen wie beispielsweise die neue EU-Förderperiode sowie eine Reihe an dringlichen Förderprodukten bereits von Beginn an vollständig digital beantragt werden. Nachfolgende Schritte sehen dann eine noch engere Kommunikation mit den Kunden sowie eine bessere Vernetzung mit Landesbehörden und Kooperationspartnern vor.

Warum hat sich die WIBank für die Zusammenarbeit mit anderen Landesförderinstituten entschieden?
Wir stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen. Hier hat ein enger Austausch große Vorteile, um Themenfelder gemeinsam voranzutreiben und voneinander zu lernen. Bei einem Kundenportal mit der Möglichkeit, online Förderungen zu beantragen, sind die Anforderungen an die verschiedenen Förderinstitute weitgehend deckungsgleich. Über den Erfahrungsaustausch und einen gemeinschaftlichen Ansatz lassen sich signifikante Synergien bezüglich der Entwicklungskosten sowie der Fachvorgaben erzielen.

Welche Ziele verfolgt die WIBank mit diesem Projekt?
In einem ersten Schritt wollen wir den – teilweise noch komplexen – Antragsprozess vereinfachen und beschleunigen. Über eine Digitalisierung des Prozesses können wir signifikante Vorteile für unsere Kunden erreichen und gleichzeitig die Grundlage schaffen für weitere Verbesserungen und Automatisierungen. Beim Kreditgeschäft im Privatkundenbereich ist der Konkurrenzdruck am stärksten. Bei vielen Geschäftsbanken können Kunden in wenigen Minuten Konten eröffnen oder ein Angebot zur Baufinanzierung einholen. Vor dem Hintergrund wichtiger Corona-Hilfsprogramme gehen wir aber auch die Zuschussförderung mit ebenso hoher Priorität an.

Aktuell liegt der Fokus des Einführungsprojektes darauf, möglichst schnell alle Produkte der WIBank auf eine Online-Beantragung in unserem Portal umzustellen. Der logische nächste Schritt ist die Schaffung einer zentralen Plattform, auf der sich transparent alle verfügbaren Förderungen Deutschlands einsehen lassen. 

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Umsetzung im Hinblick auf Kultur/Skills, Technik, Projektmethodologie?
Ein Projekt dieser Größe mit sechs Auftraggebern ist zwangsläufig sehr komplex, denn hinter jedem der beteiligten Landesförderinstitute stehen unabhängige Landesministerien mit jeweils eigenen Zeit- und Zielvorstellungen. Der klassische Wasserfall-Ansatz birgt in dieser Situation das Risiko, sich in einer endlosen Konzeptionsphase zu verlieren und den Schritt in die Realisierung erst sehr spät starten zu können. Gerade in der sehr volatilen Anforderungslage ist ein iteratives Projektvorgehen mit frühzeitig nutzbaren Ergebnissen entscheidend.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor im Team ist es, über die Grenzen des eigenen Institutes hinaus zu schauen und sich auch von bisher gelebten Prozessen zu Gunsten eines gemeinsamen Ansatzes zu lösen. Das ist für viele Beteiligte Neuland und auch im Hinblick auf die Landesbehörden bedeutet es einen Paradigmenwechsel, weitere Akteure außerhalb der eigenen Landesgrenze einzubeziehen. Dieser Herausforderung haben sich die Projektteilnehmer mit großem Erfolg gestellt und selbst die durch Corona bedingte, nahezu vollständige Umstellung auf Remote-Arbeit hat das positive Klima der Zusammenarbeit nicht beeinträchtigt.

Wann wollen Sie mit den ersten Produkten/MVP live gehen? Und welche sind das dann?
Pilotprojekt wird der Hessische Investitionsfonds (HIF), ein Darlehen für kommunale Investitionen nach § 13 InvFondsG von der WIBank. Der HIF soll im Frühjahr 2021 auf dem neuen Portal verfügbar sein. Weitere WIBank-Produkte sollen kurz darauf verfügbar sein. Dazu gehören unter anderem: investive Förderungen in der Landwirtschaft, der Digitalpakt Schule sowie natürlich die Programme der neuen EU-Förderperiode. Nach einer Vielzahl von regulatorischen Themen freut es mich sehr, ein Projekt voranzutreiben, bei dem ein hohes Interesse aller Fachabteilungen besteht. Gleichzeitig ist eine strikte Priorisierung notwendig, da sich nicht alles gleichzeitig umsetzen lässt.


Das Interview führte Confinpro. Die Beratungsgesellschaft unterstützte die Helaba und die WIBank bereits in mehreren Projekten. Das Interview ist Teil des Whitepapers „Zukunft der Förderbanken: Digital und offen für neue Partner“, das in Kürze auf der Homepage von Confinpro erscheint.
 

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