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25.09.2018

WIBank diskutiert mit Experten über Zukunft der Kommunen in Hessen

Zum diesjährigen 13. Hessischen Fördertag am 19.09.2018 begrüßte die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung in Fulda. Unter dem Titel „Kommunen von morgen – Zukunft für Hessen“ diskutierten Experten und Teilnehmer die Fragen: Wie kann der ländliche Raum gestärkt und attraktiver gemacht werden? Vor welchen Herausforderungen stehen Kommunen dabei? Liegt das Glück in Zukunft auf dem Land oder in der Stadt?

Rund 85 % der Fläche in Hessen ist ländlich oder ländlich geprägt. Doch vor allem junge Menschen zieht es in die Stadt und der Altersdurchschnitt im ländlichen Raum steigt zunehmend. Woran liegt es und was können wir dagegen tun? „Wir brauchen ein altersgerechtes Umfeld“, so die zentrale Botschaft der Keynote von Manuel Slupina, Ressortleiter Demografie am Berlin-Institut. Das bedeutet, für jüngere Menschen und Familien ist eine gute Breitbandversorgung, das Betreuungsangebot für Kinder und die gute Verkehrsanbindung zum Arbeitsplatz entscheidend. Ältere Menschen benötigen flexible Mobilitätsangebote, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung und nahegelegene Einkaufsmöglichkeiten.

Um die jeweiligen Handlungsfelder zu identifizieren, sollten die Bürgerinnen und Bürger vor Ort eingebunden werden und gemeinsam Probleme und Lösungsansätze diskutieren. Diesen Ansatz verfolgte das Programm „Land mit Zukunft“ an dem sechs Kommunen aus Nordhessen teilnahmen. Eines der Ergebnisse ist die Einführung sogenannter Bürgerbusse. Vor allem älteren Menschen erleichtern die Bürgerbusse den Arztbesuch oder Wocheneinkauf im Nachbarort. Die Fahrdienste werden meist ehrenamtlich übernommen. Darüber hinaus wurde während der Projektarbeit deutlich, dass lokale Initiativen nicht nur finanzielle Unterstützung benötigen, sondern auch Beratung von Experten und Freiräume für innovative Ansätze. Dazu zählt auch die Möglichkeit des Scheiterns.

Ein weiteres Beispiel aus Nordrhein-Westfalen ist das Projekt „Digitale Dörfer“, das Mitte 2015 startete, mit dem Ziel, Möglichkeiten der Digitalisierung für den ländlichen Raum zu nutzen. Aktueller Schwerpunkt ist das Thema „Kommunikation“. Hierfür wurde die App „DorfFunk“ entwickelt, die vor allem in der Altersgruppe der 50 bis 70-jährigen rege genutzt wird. Über die App bieten Bürger ihre Hilfe an, lesen lokale Nachrichten, stellen Gesuche ein oder reden einfach miteinander. Eine Erweiterung ist auch schon in Arbeit. So soll es demnächst einen direkten Draht zur örtlichen Verwaltung geben. Vorschläge oder Mängelhinweise können dann bequem per App eingereicht werden.

Der Tenor aller Experten vor Ort wurde schnell deutlich: Um erfolgreiche Projekte zu starten und am Leben zu halten, ist einerseits das freiwillige Engagement der Bürgerinnen und Bürger vor Ort entscheidend, aber andererseits auch das Schaffen von Rahmenbedingungen durch die Politik. „Diese Zusammenarbeit muss gefördert werden, um Hessen noch attraktiver zu machen“, so Herbert Hans Grüntker, Vorstandsvorsitzender der Helaba.

Dies bestätigte auch Wirtschaftsminister Tarek Al -Wazir: Aufgabe der Politik sei es, mit Hilfe von Förderprogrammen grundlegende Voraussetzungen zu schaffen und dadurch weiterführende Projekte anzustoßen oder anders formuliert: „Du kannst das Kamel nur zur Oase führen, trinken muss es selbst.“ Damit Fördermittel auch dort ankämen, wo sie benötigt werden, brauche es eine Verbindung zwischen Politik und Kommune. „Die Aufgabe des ‚Übersetzers‘ übernimmt die WIBank sehr erfolgreich“, erläuterte Al-Wazir. Ergänzend Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung der WIBank: „Durch die regionale Vernetzung und den Austausch der handelnden Akteure übersetzen wir politische Ideen in konkrete Hilfe vor Ort“.

Abschließend betonte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der WIBank, dass keine Gegnerschaft zwischen ländlichem und städtischem Raum bestehen müsse, denn es gäbe durchaus Gemeinsamkeiten: Das Prinzip „Dorf“ finde sich auch in den Stadtteilen größerer Städte wieder. Durch die Weiterentwicklung des ländlichen Raums können wir die Ballungsräume zukünftig entlasten. „Unser Ziel muss es sein, gemeinsam eine Plattform zu bilden, die Voraussetzungen für ein lebenswertes Hessen schafft“, fasste Dr. Reckhard zusammen.

Das Fazit des 13. Hessischen Fördertages: Es gibt kein Patentrezept zur Stärkung des ländlichen Raums, aber viele Steine wurden bereits ins Rollen gebracht. Jetzt liegt es an dem Einsatz und Engagement aller Akteure, diese Projekte fortzuführen.

 

Die Studie „Land mit Zukunft“ können Sie hier kostenlos herunterladen.

Weitere Informationen zu dem Projekt „Digitale Dörfer“ erhalten Sie unter: https://www.digitale-doerfer.de.

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