Pressebereich

FinTechs verändern derzeit die Bankenwelt und rücken dabei auch immer mehr in den Blickpunkt der Regulatoren. Die Helaba lud deshalb am 8. März 2017 erneut zu ihrer Veranstaltungsreihe „Finanzwelt in Europa“ ein, um mit ausgewiesenen Experten und Vertretern der FinTech-Szene die neuen Herausforderungen zu diskutieren. Rund 120 Teilnehmer aus der Kreditwirtschaft, Verbänden, EU-Institutionen und Botschaften nahmen an der lebhaften Diskussion in der Landesvertretung des Landes Hessen in Brüssel teil.

In seiner Einführung machte Thomas Groß, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Helaba, deutlich, das Phänomen der FinTechs zu beleuchten heiße, die Digitalisierung des gesamten Bankensektors zu betrachten. Für etablierte Banken bedeute Digitalisierung die Transformation des gesamten Geschäftsprozesses – im Sinne einer Evolution, nicht aber einer Revolution. Er betonte, dass die Helaba dabei den Kunden in den Mittelpunkt stelle und ihre digitale Transformation als Chance betrachte. Für die etablierten Banken seien die FinTechs Wettbewerber und Kooperationspartner zugleich. Deshalb engagiere sich die Helaba auch im TechQuartier.

Unter der Moderation von Dr. Sebastian Schäfer, Geschäftsführer des TechQuartier in Frankfurt am Main, diskutierten anschließend Peteris Zilgalvis von der FinTech Task Force der Europäischen Kommission, Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Verbraucherportals Finanztip und Dr. Thomas Bloch, Vorstand des Fintech Startups vaamo, über die europäischen Rahmenbedingungen für FinTechs, die Zusammenarbeit mit etablierten Banken und die Herausforderungen im Datenschutz und in der Regulatorik.

Peteris Zilgalvis beleuchtete u.a. die unterschiedlichen Regulierungsansätze in den Mitgliedstaaten für FinTechs und kündigte an, dass sich die Kommission eingehend im Rahmen einer Konsultation der Öffentlichkeit mit diesen Fragestellungen befassen werde.

FinTech-Startups stünden laut Dr. Thomas Bloch insbesondere bei den regulatorischen Fragestellungen vor großen Hürden. Seiner Erfahrung nach sei es wichtig, einen guten Zugang zu den Regulatoren zu haben. Zwar werbe die BaFin nicht wie andere europäische Regulierer mit einem regulatorischen Sandkasten, sei aber sehr offen für den Austausch. Auch profitierten Startups in der Kooperation mit etablierten Banken gerade von deren Know-how in der Regulatorik. Dafür könnten die FinTechs mit technischen Innovationen in der Zusammenarbeit punkten.

Hermann-Josef Tenhagen betonte, dass FinTechs für Verbraucher große Chancen böten. So könne sich zum Beispiel ihr Zugang zu Vermögensdienstleistungen verbessern. Chancen böten sich jedoch auch für die Banken, indem Kundenbeziehungen intensiviert und neu gestaltet werden könnten. Auch im Bereich der Finanzbildung könnten durch FinTechs bestimmte Verbrauchergruppen besser erreicht werden.

Nach angeregter Diskussion mit dem Publikum klang der Abend mit intensivem Gedankenaustausch und Networking in der Landesvertretung aus.