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sigo – E-Lastenräder Sharing für alle

"Wenn Gründer nach ein paar Jahren überflüssig sind, haben sie alles richtig gemacht“

E-Bikes, E-Lastenräder oder Pedelecs sind der Inbegriff der Verkehrswende und erfreuen sich schon seit Jahren großer Beliebtheit – Tendenz steigend. Denn die elektrisch unterstützten Fahrräder sind nicht nur emissionsfrei und umfahren den Stau; man spart sich dazu noch die lästige Parkplatzsuche und mit entsprechender Transportbox kann man sogar seine Wocheneinkäufe transportieren.

Bereits während seines betriebswirtschaftlichen Studiums in Siegen hatte Tobias Lochen die Vision „E-Lastenräder für alle“. Die ersten Pläne, sein Unternehmen in Wuppertal zu etablieren, scheiterten leider. Doch dann fand der Jungunternehmer 2017 dank der Hilfe des Forschungs- und Bildungszentrums „House of Logistics and Mobility (HOLM)“ in Frankfurt Investoren im Rhein-Main-Gebiet und seine Geschäftsidee wurde Wirklichkeit.

Heute sitzt sein Start-up-Unternehmen sigo GmbH im HUB 31, einem Technologie- und Gründerzentrum in Darmstadt, und zählt bereits 22 Mitarbeitende. Zur Finanzierung von Investitionen in die Produktion der E-Lastenräder und den Aufbau neuer Ladestationen sowie für die Entwicklung der sigo-App und eines eigenen Buchungssystems erhielt das Unternehmen durch die Hessen Kapital III (EFRE) GmbH Beteiligungskapital.

Wir sprachen mit Unternehmensgründer Tobias Lochen über die Herausforderungen bei der Unternehmensgründung und über die Zukunft der Mobilität.


Ihre Vision und Geschäftsidee „E-Lastenräder für alle“ – wie kamen Sie darauf?

Es ist die eigene Erfahrung, immer etwas transportieren zu wollen oder zu müssen: den Supermarkteinkauf, die antiken Schätze vom Flohmarkt, die Kinder, den Weihnachtsbaum und so fort. In der Stadt ist ein Lastenrad das logischste Mittel der Wahl. Man kann direkt vorm Geschäft parken, kann die Einkäufe direkt vor der Haustür abladen, man bewegt sich und ist an der frischen Luft. Und es macht natürlich auch Spaß!

Was macht ihr Unternehmen einzigartig?

Einzigartig ist unsere Idee, weil wir allen Menschen einen einfachen und leicht zugänglichen Transport in den Städten ermöglichen möchten. Wir wollen z. B. Menschen in Mietwohnungen rund um die Uhr Zugang zu einem Lastenrad bieten. Wir wollen DIE Alternative sein, wenn Lasten von A nach B transportiert werden müssen. Wir wollen begeistern und hoffen, dass sich die Menschen über aufgeräumte Stationen direkt vor der Haustür freuen. Einzigartig sind wir, weil wir alle Services rund um das E-Lastenrad auf Sharing ausgerichtet haben. Die Räder sind hochwertig und robust, die App-Führung ist einleuchtend und der Aufbau der Ladestationen absolut einfach umzusetzen – für die Wohnungswirtschaft, Kommunen, Energieanbieter oder den öffentlichen Nahverkehr. Wir möchten die Lebensqualität der Menschen erhöhen und ihnen den Alltag erleichtern.

Was waren die größten Hürden zu Beginn?

Es hat am Anfang eine Weile gedauert, bis wir unser Angebot spitz genug formuliert und ein tragfähiges Geschäftsmodell entworfen hatten. Auch war es eine echte Herausforderung, mit wenig Kapitalausstattung ein marktfähiges Produkt zu entwickeln.

Wie sind Sie auf unsere Fördermöglichkeiten aufmerksam geworden?

Wir kannten die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Hessen mbH (MBGH) von vorherigen Projekten in anderen Start-ups und haben natürlich auch selbst reichlich zu Fördermöglichkeiten recherchiert. Letztlich haben uns viele auch von den Beteiligungsoptionen durch Mund-zu-Mund-Propaganda erzählt.

Wie lief der Weg zur Förderung für Sie konkret ab?

Der Antragsprozess wurde uns recht einfach gemacht, die MBGH verfolgt einen sehr klaren Ablauf. Wir stellten den Antrag auf Förderung und hatten mehrere Gespräche mit der Investitionsmanagerin. Danach erfolgte die Bewilligung durch die MBGH.

Bei der zweiten Finanzierungsrunde, die wir später beantragt hatten, war es ähnlich: Unsere Anträge wurden durch die Investitionsmanagerin geprüft. Darauf folgte der Pitch vor dem Investitionsausschuss. Das war im Juni 2020 und erfolgte – da mitten in der Corona-Zeit – rein digital. Die Zusage kam bereits wenige Stunden später. Auch diese Bewilligung ging rasch.

Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Unser Erfolgsrezept ist die Simplizität. Für unsere Räder muss man keinen Schlüssel abholen. Sie stehen vor der Haustür, sind einfach per App buchbar und 24/7 verfügbar.

Wie bewerten Sie die aktuelle Start-up-Szene?

Der Fokus in der deutschen Start-up Szene liegt auf Projekten, die digitale Lösungen und Plattformen anbieten. Dadurch ist es für Start-ups, die Hardware anbieten schwieriger, an Kapital zu kommen. Wobei es auch im Bereich der Hardware sehr viele spannende Geschäftsmodelle gibt.

Was raten Sie anderen Gründern?

Man darf Hartnäckigkeit nicht mit Sturheit verwechseln. Es ist unbedingt notwendig, sein Geschäftsmodell zu hinterfragen und für Feedback offen zu sein.

Welche Tipps können Sie Ihnen mit auf den Weg geben?

Legt großen Wert auf das richtige Personal. Seid uneitel und stellt immer Menschen ein, die in ihrem Bereich eine größere Expertise haben als ihr. Wenn die Gründer nach ein paar Jahren überflüssig sind, habt ihr alles richtig gemacht.

Es gibt derzeit nicht viele Unternehmen, die optimistisch in die Zukunft blicken können. Wie ist das bei Ihnen?

Corona hat zu einem regelrechten Boom in der Fahrradbranche geführt. Davon profitieren wir natürlich auch.

Das Interview führten wir im Oktober 2020.


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