Breitband Main-Kinzig: Schnelles Internet für alle
Eine schnelle Online-Verbindung ist heute für Unternehmen im täglichen Wettbewerb um Kunden ein Muss. Wenn dann E-Mails mit großen Datenanhängen in Zeitlupe durch die Leitung kriechen oder Seiten sich zeitverzögert aufbauen, ist das nicht nur ärgerlich, sondern zunehmend erfolgsgefährdend. Und das für Firmen und Kommunen gleichermaßen. Schließlich ist die digitale Infrastruktur ein wichtiger wirtschaftlicher Standortfaktor. Und dennoch sind in Deutschland noch immer viele Regionen von der schnellen Zukunftstechnologie abgeschnitten. So auch der bevölkerungsreichste Landkreis Hessens, der Main-Kinzig-Kreis. Datenübertragungsraten bis maximal einem Megabit pro Sekunde waren hier der Standard.
„Der Leidensdruck war wirklich sehr groß“, erzählt Susanne Simmler. Der Geschäftsführerin der Breitband Main-Kinzig GmbH, die zuvor die Wirtschaftsförderung leitete, wurde immer wieder signalisiert, wie untragbar die Situation für viele Firmen war. „Aber auch die Bürger unseres Kreises wollten auf flüssiges Surfen nicht länger verzichten“, so Simmler. „Und in Zeiten des demografischen Wandels ist es wichtig, gerade auch ländliche Regionen durch gute Infrastrukturbedingungen für die Bewohner attraktiv zu halten.“ Dieser Überzeugung war auch Landrat Erich Pipa.
Mut zur Eigeninitiative
Der engagierte Landrat beschloss deshalb, den Ausbau eines flächendeckenden Hochleistungsnetzes voranzutreiben. „Meine Zielsetzung ist es, dass bis Ende 2015 für 75 Prozent aller Unternehmen und Haushalte im Kreis eine Breitbandversorgung mit mindestens 25 und bis zu 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung steht“, erläutert Pipa sein ehrgeiziges Vorhaben. Das Projekt wurde Ende 2011 europaweit ausgeschrieben. Bis Anfang 2012 hatte sich allerdings auf dem freien Markt kein einziges Unternehmen gefunden, das mittelfristig dazu bereit gewesen wäre, ein solches Versorgungsnetz aufzubauen. Aus diesem Grund wurde im März 2012 die Breitband Main-Kinzig GmbH gegründet. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft des Main-Kinzig- Kreises lässt in den kommenden Jahren ein Leitungsnetz von rund 600 Kilometern Länge ausbauen – das größte Infrastrukturprojekt seit Bestehen des Kreises. Bis zum Jahr 2015 sollen alle 29 Städte und Gemeinden im Kreis samt Ortsteilen daran angeschlossen sein.
Die benötigte Investitionssumme von 50 Millionen Euro wird über ein Breitbanddarlehen der WIBank finanziert, welches durch eine 100-prozentige Landesbürgschaft abgesichert ist. Die Breitbandförderung der WIBank sorgt mit zinsgünstigen Darlehen dafür, dass insbesondere die ländlichen Regionen Hessens zukunftsfähig bleiben. Der Main-Kinzig-Kreis unterwegs in die Zukunft „Wir waren die Ersten, die solch ein Darlehen erhalten haben“, erzählt Susanne Simmler und erinnert sich an die gute Kooperation mit der WIBank. „Es war immer eine überaus positive, wertschätzende und schnelle Zusammenarbeit.“ Dass alle Projektbeteiligten mit sehr viel Engagement bei der Sache waren, lässt sich auch an der außerordentlich hohen Realisierungsgeschwindigkeit des Projekts ablesen: Als im Dezember die Darlehenszusage der WIBank erfolgte, waren bereits drei Pilotprojekte in verschiedenen Gebieten des Main-Kinzig-Kreises in vollem Gange. Schon im März 2013 konnten die ersten 3.200 Haushalte ans Netz gehen. „Darauf bin ich sehr stolz, denn von der GmbH - Gründung bis zum ersten Anschluss ist nicht mehr als ein Jahr vergangen“, freut sich Erich Pipa. „Das Projekt ließ sich nur deshalb so schnell realisieren, weil alle Hand in Hand zusammengearbeitet haben“, ergänzt Susanne Simmler. „Die WIBank, das Wirtschaftsministerium, das Regierungspräsidium in Darmstadt und viele weitere Stellen waren gemeinsam aktiv und auch die Politik hat das Projekt über alle Parteigrenzen hinweg mitgetragen.“
Erfolg auf ganzer Linie
Dass sich das große Engagement gelohnt hat, lässt sich an ganz konkreten Beispielen ablesen. So hat sich ein bayrisches Unternehmen nur deshalb neu im Main-Kinzig-Kreis angesiedelt und 40 neue Arbeitsplätze geschaffen, weil hier das schnelle Internet verfügbar ist. Zudem haben mehrere Firmen aufgrund der guten Breitbandversorgung weiter expandiert. Susanne Simmler ist überzeugt, dass dies erst der Anfang ist: „Dieses Projekt wird unsere Region verändern. Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf die Bevölkerungsstruktur. Denn mit der guten Internetversorgung bleibt der Main-Kinzig-Kreis auch für die junge Bevölkerung attraktiv.“
Positives Feedback zu den schnellen Datenleitungen kommt von allen Seiten. „Der Zuspruch geht quer durch alle Bevölkerungsgruppen“, berichtet Simmler erfreut. So sei es zum Beispiel eine tolle Bestätigung, wenn eine 80-jährige Frau die schnelle Leitung lobt und glücklich darüber ist, nun endlich ruckelfrei mit ihren Kindern und Enkeln in Amerika skypen zu können. Susanne Simmlers Zwischenbilanz: „Das Projekt war ursprünglich aus dem Ansinnen heraus entstanden, den Wirtschaftsstandort Main-Kinzig-Kreis zu stärken. Jetzt profitieren
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Claudia Ungeheuer
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